Bewegung

Aktivität statt Schonung

Wer rastet, der rostet; Müßigkeit ist aller Laster Anfang; aber: sich regen bringt Segen – diese Sprichworte werden seit Generationen überliefert.

Vielfache Berichte der Wissenschaft haben belegt, dass große Volkskrankheiten wie Osteoporose, rheumatischer Gelenkverschleiß, chronische Rückenschmerzen oder Diabetes durch fehlende Bewegung verstärkt werden.

Zappeligen Schulkindern wird körperliche Ertüchtigung verschrieben, anstatt ihnen, wie bisher, zum Pausenbrot Psychopillen zu reichen. Tabletten vom Schlage des Potenzmittels Viagra kann man getrost ersetzten – durch moderate Bewegung. Denn eine Langzeituntersuchung an mehr als 1000 impotenten Männern hat ergeben, das regelmäßige Bewegung an der frischen Luft die Potenz fördert.

Auch den Einfluss der Inaktivität auf gesunde Menschen haben Forscher neu bewertet. Der unter Büroangestellten so verbreitete Minimalgebrauch der Muskulatur kann demnach fast so schädlich sein wie das Rauchen von Zigaretten. Die Sterblichkeitsrate träger Menschen liegt bis zu einem Drittel höher als jene reger Vergleichspersonen. Ein Senior, der jeden Tag 1,6 Kilometer weniger spazieren geht als sein gleichaltriger Nachbar, wandert – bei sonst gleichen Risiken – sieben Jahre früher ins Grab.

Die Hoffnung, körperliches Nichtstun sei nicht weiter abträglich, sofern man nur das Gewicht halte und sich vernünftig ernähre, halten Medizinforscher wie Frank Booth von der University of Missouri in Columbia für einen Trugschluss. Die modernen Menschen seien noch immer auf das Leben als Jäger und Sammler programmiert, weil die genetische Disposition des Menschen sich seit Jahrtausenden nicht verändert hat.

Ohne ein Mindestmaß von 30 Minuten täglich, moderater Bewegung, die unsere Genome von uns erwarten, ist es wahrscheinlich, dass eine pathologische Genexpression zu chronischen Krankheiten führt“ sagt Booth. Das bedeutet, dass im Körper eines Menschen, der sich nicht regelmäßig täglich mindestens eine halbe Stunde lang ertüchtigt, Ausnahmezustand herrscht. In den Zellen und Geweben laufen permanent krankmachende Vorgänge ab, und es scheint nur eine Frage der Zeit, ehe sich diese Beschwerden äußern.

Forschungen aus der Raumfahrt zeigen den positiven Effekt von Bewegung auf Gelenke und Bindegewebe, Knochen, Haut, Muskeln, Harnwegen, Lungen, Herz-Kreislauf-System, Fortpflanzung, Verdauung und vor allem Psyche, Wahrnehmung und Schmerzempfinden.

Use it – or loose it

Das ist der wichtigste Satz der Bewegungsmedizin. Gebrauch es oder verlier es. So verbrennt der Muskel eines Sportlers Fett eben so wie der Muskel eines Bergbauern. Fett verbrennen im Schlaf.

Der Grund: Kopfarbeiter haben ihre Fett-Enzyme schon seit 10, 15 oder 20 Jahren nicht mehr gebraucht. Sie haben schon lange nicht mehr elf Stunden körperlich gearbeitet.

Alles raus, was keine Miete zahlt! Das sagt nur ein gesunder bewegter Körper.

Von uns erfahren Sie, wie Ihr Körper Tag und Nacht (auch im Schlaf) Fett verbrennt.